1. Lektion: Wie erstelle ich einen Charakter?
Die Charaktererstellung ist das A und O eines RPGs.
Zuersteinmal solltet ihr bedenken, das der Steckbrief eures Charakters weniger für euch, als für eure Mitspieler ist.
Diese müssen nämlich wissen, mit wem sie, bzw. ihr Charakter, es im RPG zu tun bekommt.
Deswegen ist es umso wichtiger das der Steckbrief so ausführlich wie möglich ist.
Zum zweiten ist der Steckbrief wichtig als Vorrausetzung was ihr könnt und was nicht.
Wie ihr seid, spielt, euch verhaltet ist alles darin niedergeschrieben.
So dient der Steckbrief auch für euch als Erinnerung und Eingrenzung.
Wenn ihr zum Beispiel in eurem Steckbrief schreibt, das euer Charakter laut, aufdringlich und bei jeder Party dabei ist, könnt ihr ihn im RPG nicht schüchtern spielen.
Teil 2: Innerliche Beschreibung
Jetzt kommen wir zu einem sehr wichtigen Teil.
Und zwar, wie
ist euer Charakter so?
Damit andere Spieler wissen, mit was für einem Typ Mensch/Alien/Wasauchimmer sie es zu tun gekommen ist es wichtig zu erfahren was er für eine Persönlichkeit hat, wie er sich benimmt, was er kann und was er nicht kann.
Aber hauptsächlich dient es dazu, für sich selbst und sein Spiel einen Rahmen, eine Grenze zu bilden.
Bei der innerlichen Beschreibung werdet ihr oft diese Punkte finden:
Charakter/Persönlichkeit:
Stärken/Schwächen:
Liebt/Hasst(mag/mag nicht, Vorlieben/Abneigungen):
Interessen/Hobbys:
Auftreten:
Eine wichtige Sache, die für alle Punkte hier gilt:
Alle Punkte sollten in ganzen Sätzen beschrieben werden!!!Charakter/Persönlichkeit
Dieser Punkt ist einer der wichtigsten eures Steckbriefes!
Hier legt ihr die Persönlichkeit eures Charakter fest, an die ihr euch im restlichen RPG halten solltet!
Wenn ihr eurem Charakter eine Persönlichkeit verleiht, solltet ih sicher sein, das ihr diese auch ausspielen könnt.
Es nützt nichts wenn eure Figur den Charakter eines ruchlosen Serienmörders hat und ihr ihn im RPG als fröhlichen Idioten spielt.
Also wichtigste Regel Nummer 1 bei der Persönlichkeit:
Nur das hinschreiben, was ihr auch spielen könnt!Die nächste Schwierigkeit bei diesem Punkt ist, keine Charakterzüge,
die sich gegenseitig ausschließen zu verwenden.
Naja, außer ihr spielt jemandem mit multipler Persönlichkeit. XD
Es geht nunmal nicht wenn man in einem Satz schreibt:
"Sie war schon immer ein sehr schüchternes Mädchen, das sich nie traute auf andere zuzugehen und sich sowieso in der Gegenwart vieler Menschen unwohl fühlte."
Und dann im nächsten:
"Auf Partys war sie immer ein gerngesehener Gast, sie wusste wie man feiert und war auf jeder Feier dabei."
Das ist als ob man zwei Puzzelteile zusammenfügen will, die partou nicht passen und zusammen auch kein Bild ergeben.
Ansonsten ist die Erstellung einer Persönlichkeit nicht schwierig.
Bringt viele Charaktereigenschaften ins Spiel und versucht einen guten ausgleich zwischen guten und schlechten Eigenschaften einzuhalten.
Wählt stimmige Eigenschaften aus, die sich untereinander gut ergänzen.
Zwei Beispiele von Eigenschaftspaletten:
schüchtern, ängstlich, allein, paranoid
oder als Gegenteil:
fröhlich, laut, gesellig, extrovertiert
Stärken/Schwächen
Dieser Teil eines Steckbriefes wirftdes öfteren die Frage auf:
"Soll ich nun körperliche Stärken und Schwächen aufschreiben oder charakterliche?"
Wenn ihr euch diese Frage bei einem Steckbrief stellt, fragt am besten denjenigen, der den Steckbrief gemacht hat, er/sie sollte es wissen.
Ansonsten wird meist von beiden ausgegangen und beides gemischt geschrieben.
Im allgemeinen gilt, das wenn ein Charakter in etwas besonders gut ist, muss er in etwas anderem besonders schlecht sein.
So verhindert man ins Powerplaying überzudriften und einen Gottgleichen Charakter zu erstellen.
Denn solche Charaktere werden bei vielen Rollenspielern nicht gerne gesehen.
So ist es oft so, das Charaktere die mehr Schwächen als Stärken haben, im allgemeinen besser ankommen als das Gegenteil.
Schwächen sind oft auch wesentlich sympatischer als Stärken.
Einen tollpatschiger Charakter, der um Verderb und Gedeih nicht Kochen kann und zudem eine Niete in Sachen Orientierung ist,
wird man viel eher ins Herz schließen, als einen "Robocop mit Superkräften" der alles kann, weiß und sowieso in allem der Beste ist.
Auch ein gut geschriebener Bösewicht, kann einen schlecht geschriebenen Superhelden allein was die Beliebtheit angeht um längen schlagen.
Liebt/Hasst
Die Kategorie Liebt/Hasst, mag/mag nicht, Vorlieben/Abneigungen, oder wie sie auch immer heißen mag, ist relativ einfach auszufüllen.
Wichtig ist nur, das ihr erst die Persönlichkeit eures Charakters erstellt, bevor ihr euch diesem Punkt zuwendet.
Beides hängt nämlich voneinander ab.
Wenn ihr eure geschriebene Persönlichkeit schon habt, dann braucht ihr nichts weiter machen, als euch in diese hinein zu versetzten
und zu überlegen: "Was mag ich, was hass ich?"
Hier habt ihr eine weite Palette an Dingen die ihr hassen/mögen könnt.
Das geht von Lebensmitteln:
"Sie hasste Tomaten. Sie schmeckten einfach wiederlich."
Über Personen:
"Er fand Bruce Willis einfach genial, der Kerl war in seinen Augen der beste Aktion-Schauspieler den es je gab."
Charaktereigenschaften:
"Wenn es eines gab, das sie an Menschen störte, dann war es Ignoranz."
Und die Liste geht weiter: Gerüche, Farben, Dinge, Länder, Sportarten, Berufe, Weltansichten ...
Ihr merkt, man könnte Stundenlang so weitermachen.
Eine Sache bleibt aber zu beachten:
Egal was ihr hasst oder liebt, versucht so oft wie möglich eine
Begründung dazuzuschreiben, warum ihr dieses oder jenes hasst oder liebt.
Ein ganz stumpfes Beispiel:
"Er hasste den Frühling. Zwar war es eine schöne Jahreszeit, aber sein Heuschnupfen hielt ihn davon ab diese zu bewundern."
Interessen/Hobbys
Als allererstes:
Interessen und Hobbys sind nicht das gleiche!!!Hier der kleine aber feine Unterschied:
Interessen: passiv
Hobbys: aktiv
Soll heißen: Hobbys führt man aktiv aus, wobei Interessen meist nicht aktiv augeübt werden.
Ein Beispiel: "Mein Hobby ist zeichnen, das mache ich mindestens einmal am Tag. Ich interessiere mich für die Raumfahrt, bin aber noch nie im All gewesen."
Hier werden wir wieder in unsere "Persönlichkeit" schlüpfen.
Nehmen wir mal an unser Charakter ist ein Soldat mit Leib und Seele, ein Panzerfahrer.
Er wird sich dann vielleicht für Panzer interessieren, die er noch nicht gefahren ist, oder für andere militärische Fahrzeuge.
Sein Hobby könnte sein Militärkram zu sammeln oder Panzermodelle zu basteln.
Vielleicht hat er auf seinem Dartbrett ein Bild eines bösen Diktators, welchen er im Einsatz bekämpft.
Auftreten
Bei diesem Punkt geht es um euer Verhalten.
Wie geht ihr mit Leuten um, die ihr kennt?
Wie verhaltet ihr euch gegenüber jemandem den ihr zum erstem mal trefft?
Und wieder müssen wir von der Persönlichkeit ausgehen.
Wenn jemand schüchtern ist, wird er einige Schwierigkeiten haben, sich mit wildfremden Menschen zu unterhalten.
Wo hingegen ein extrovertierter Charakter keine Probleme hat auf andere zuzugehen.
Plaudert euer Charakter offen über seine Probleme oder zeigt er anderen nur eine Maske seiner selbst und versteckt sein wahre Ich?
Beschreibt ein wenig, wie euer Charakter normalerweise mit anderen mensch agiert, wie er sich in der öffentlichkeit verhällt.
Hausaufgaben
Erweitert euren Steckbrief vom ersten Teil mit diesen Punkten
in ganzen Sätzen!Code:
[b]Charakter:[/b]
[b]Stärken:[/b]
[b]Schwächen:[/b]
[b]Vorlieben:[/b]
[b]Abneigungen:[/b]
[b]Interessen/Hobbys:[/b]
[b]Auftreten:[/b]
Punkte die ihr einfügen solltet:
- Beschreibungen
-
kurze Begründungen, warum was so ist, wie es ist (die richtigen Erklärung behandeln wir im nächsten Teil)
- ganze Sätze (ganz wichtig!!!)
Die Hausaufgabe sollte bis zum 25. Juli abgegeben werden.Falls Fragen aufkommen, einfach hier im Thread stellen.
~ Halibel alias Die Soßengöttin