Di 31. Mär 2009, 18:23
Waldorfschule
Die anthroposophische Architektur ist Grundlage vieler Waldorfschulbauten.
Waldorfschulen (auch: Rudolf-Steiner-Schulen) sind Schulen, an denen nach der von Rudolf Steiner (1861–1925) begründeten Waldorfpädagogik unterrichtet wird. Die Waldorfpädagogik ist eine international verbreitete Pädagogik aus der Zeit der Reformpädagogik auf der Grundlage der ebenfalls von Steiner begründeten Anthroposophie. In Deutschland sind Waldorfschulen staatlich anerkannte Ersatzschulen in freier Trägerschaft. Neben den Waldorfschulen gibt es auch Waldorfkindergärten.
Nach Angaben aus dem Jahr 2009 existieren weltweit 997 Waldorfschulen, 684 davon in Europa. Die meisten von ihnen befinden sich in Deutschland (213), gefolgt von den USA (130) und den Niederlanden (92)
Geschichte
Namensgeber der Waldorfschule war eine Stuttgarter Zigarettenfabrik
Die Waldorfschule entstand in der Umbruchssituation nach dem Ersten Weltkrieg in Deutschland im Zusammenhang mit der ebenfalls aus der Anthroposophie heraus entwickelten Dreigliederungsbewegung. Rudolf Steiner hatte bereits 1907 eine Schrift über die Erziehung des Kindes veröffentlicht, deren Gedanken letztlich zur Gründung der Waldorfschule und zur Begründung der Waldorfpädagogik führten.
Ausgangspunkt der am 7. September 1919 in Stuttgart vollzogenen Schulgründung war die Bitte Emil Molts, des Direktors der Waldorf-Astoria-Zigarettenfabrik, an Rudolf Steiner, eine Schule für die Kinder der bei ihm beschäftigten Arbeiter pädagogisch zu betreuen. Steiner übernahm die Ausbildung und Beratung des Lehrerkollegiums und hatte bis zu seinem Tod im Jahr 1925 zwar nicht formal, aber praktisch die Rolle eines Schulleiters inne. Die Astoria-Betriebsschule auf der Stuttgarter Uhlandshöhe, Modell für alle späteren Waldorfschulen, unterrichtete von Anfang an koedukativ und war in gewisser Hinsicht die erste Gesamtschule bzw. "die erste Einheitsschule" in Deutschland. Von der Zigarettenfabrik erhielt die pädagogische Bewegung ihren Namen.
In den folgenden Jahren wurden weitere Waldorfschulen in Deutschland und im Ausland begründet. Bereits 1928 bestanden Schulen u.a. in Basel, Budapest, London, Lissabon und New York.Während der Zeit des Nationalsozialismus, stellten die deutschen Waldorfschulen, wie andere nichtstaatliche Schulen auch, spätestens nach 1937 ihren Lehrbetrieb durch Selbstauflösung oder Zwang ein.Erst nach dem Zweiten Weltkrieg kam es wieder zu Neugründungen, zunächst in überschaubarer Zahl, ab den 70er Jahren in größerem Umfang im In- und Ausland.
Methodik-Didaktik
Haupt- und Fachunterricht
Merkmal der Schularchitektur sind vergleichsweise organisch anmutende Formen
Der Schultag an der Waldorfschule beginnt mit dem in der Regel fast zweistündigen Hauptunterricht. Er behandelt über mehrere Wochen hinweg dasselbe Fach aus dem Reigen der Erkenntnis betonenden Fächer (sogenannter Epochenunterricht). Der anschließende Fachunterricht am Vormittag und am Nachmittag beinhaltet den handwerklich-künstlerischen Unterricht, Fremdsprachen (von der ersten Klasse an), Sport und Religion.
Der Hauptunterricht der ersten acht Schuljahre wird von einem Klassenlehrer übernommen, der als "richtunggebende Persönlichkeit" fungiert, entsprechend des von Steiner für das zweite Lebensjahrsiebt geforderten Prinzips der "Nachfolge und Autorität". Der Unterricht des Klassenlehrers soll das Gefühlslebens der Schüler ausbilden, mehr bildhaft-charakterisierend als begrifflich-systematisierend ausfallen. In fachlicher Hinsicht ist er Generalist, nicht Spezialist. Der Fachunterricht hingegen wird vom Beginn der Schulzeit an durch einzelne Fachlehrer übernommen.
Zu jeder Unterrichtsepoche führen die Schüler ein ästhetisch ausgestaltetes Epochenheft, das am Ende der Epoche unter anderem der Leistungsbeurteilung dient. Epochenhefte sind wichtigstes Hilfsmittel beim Lernen. Ihre Inhalte werden zunächst diktiert, dann gemeinsam erarbeitet und von den Schülern selbst gestaltet. Mancherorts wird diese klassische waldorfpädagogische Form der Heftführung heute durch Portfolios ergänzt.
Lehrbücher sind in der Waldorfpädagogik nicht vorgesehen und kommen im Epochenunterricht darum selten zur Anwendung. Sie stehen. weil sie fertiges Wissen präsentieren, dem Prinzip einer genetisch-organischen Aneignung des Lehrstoffes entgegen. Ebenso werden elektronische Medien während der ersten Schuljahre gar nicht oder nur zurückhaltend eingesetzt.
In der Oberstufe übernehmen wechselnde Fachlehrer den Hauptunterricht. Die Person des Lehrers, der nun Spezialist sein muss, tritt gegenüber der Sache in den Hintergrund. Die Auseinandersetzung mit dem Unterrichtsinhalt erfolgt in verstärktem Maße begrifflich-abstrakt.
Quelle:Wikipedia:
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PS:ich bin auf einer waldorfschule(Dinslaken(NRW))